Ein Ganztagesausflug geht schon um 7:45 los, aber für die
meisten und uns ist erst um 8:30 Uhr Abfahrt. Frühstück ist ab 6:45 schon
möglich.
Wieder geht es im Stau die 16 km in die Stadt für die
Stadtrundfahrt. Donnerstags soll besonders viel los sein.
Zuerst halten wir 5 Min. am Weißen Haus, dann am
Neujungfrauenkloster mit kurzem Rundgang. Dieses hätte man als fakultativen Ausflug
nachmittags besichtigen können, aber irgendwie haben wir jetzt genug Kuppeln
gesehen. Das Kloster war für Zarentöchter und adlige junge Damen, wenn sie bis
18 noch nicht verheiratet waren... Es gab nicht genug russische Prinzen. (haben
wir dem Fräulein daheim gleich berichtet, hat die’s gut!).
Es stehen viele am Straßenrand und trampen, das scheint hier
ganz normal zu sein!
Es ging auf einen Berg zur Lomonossow Uni, von wo aus man
einen tollen Blick über die Stadt hat.
Unten bei der Christ-Erlöser-Kirche folgte ein Halt für ein Panoramafoto zum Kreml, dann fuhren wir zum Roten Platz, wo die Gruppe nach wenigen Erklärungen ins Kaufhaus Gum geschickt wurde.
Unten bei der Christ-Erlöser-Kirche folgte ein Halt für ein Panoramafoto zum Kreml, dann fuhren wir zum Roten Platz, wo die Gruppe nach wenigen Erklärungen ins Kaufhaus Gum geschickt wurde.
Mit unserer Führerin Valentina war ich überhaupt nicht
einverstanden. Ihre Erklärungen draußen beschränkten sich auf die Aussage: Das
haben Sie ja alles gestern Abend schon gehört, da brauche ich nichts zu sagen,
sie können mich fragen, wenn nötig. Haha! Die Führerin der Gruppe 4 stand auf
dem Hügel und erklärte ausführlich, was man sieht, und auch auf dem Roten Platz
erzählte sie 10 Minuten! Ich kam jedes Mal zu spät dazu.
Wir meldeten uns um 11:30 ab und zogen alleine los, zuerst
eine Runde auf dem Roten Platz, um die Größe und die Gebäude drumherum zu
bestaunen, dann durchs Kaufhaus Gum, wo wir auch was zu Mittag aßen, war ein
self-service und nicht teuer. Das Kaufhaus ist sehr schön gemacht. Eine Bank
zum Geld-tauschen gab’s in Reihe 3 auch.
Danach sind wir draußen über den Manegenplatz und durch den Alexandrovski Garten Richtung „nach links“, wir wollten zur Fußgängerzone Arbat.
Aber: Moskau ist nicht unbedingt die Stadt für Fußgänger! Wir wollten über eine Straße, das war am Borovitskaya Platz, aber das war nicht möglich. Drum herum und auf der anderen Seite? Nö, ging auch nicht. So landeten wir (macht überhaupt nix, wir haben Zeit!) wieder an der Moskwa, und wenn man schon mal hier ist, möchte ich gerne noch mal zu der tollen Kirche, auch nur ein paar Meter, und auf die Fußgängerbrücke für tolle Fotos. Wahnsinns-Aussicht, Farben, Kirche, Kreml, da muss man hin! Jedenfalls bei so einem Wetter. Die Christ-Erlöser-Kirche ist die Kirche, wo die drei jungen Frauen 40 Sekunden lang gesungen haben...
Wir sind mal über die Brücke auf die andere Seite und
wollten zum Peter-Denkmal, das von uns aus gegen die Sonne lag. Dort auf diesem
Stück Halbinsel scheint eine Schicki-Micki-Gegend zu sein. Dort war die Dichte
der Luxuswagen noch höher, es war wohl eine Kunstausstellung und es gab keine
Parkplätze, so dass die Herren (zum Teil die Chauffeure) immer rundherum fuhren
und suchten; Damen auf astronomisch hohen Absätzen und nicht mehr natürlich; in
einer Vitrine ausgestelltes Abendkleid und ein Smoking, bewacht von einem
Menschen; ein Szene-Lokal; es war wie auch in St. Pe.: äußerlich sahen die
Gebäude nicht so doll aus, aber innen wird sicher alles wunderbar zurecht
gemacht sein.
Bis zum Peter-Denkmal kamen wir nicht, da war eine
Baustelle. Also zurück zur Brücke.
Als wir wieder bei der Kirche waren – übrigens die
Hauptkirche in Moskau, neu gebaut und geweiht im Jahr 2000, kam der Gedanke:
Wieso gucken wir nicht mal hier rein? Wo sie so wichtig und inzwischen auch so
berühmt geworden ist. Wie beim Kreml muss man durch eine Sicherheitsschleuse
und kriegt von Polizisten oder Soldaten in die Handtasche geguckt, dann kann
man rein. Hier scheint jeder mal eben nach der Arbeit rein zu gehen, man sah
Leute, die aussahen wie vom tiefsten Land und Modemiezen mit Minirock, jeweils
mit Kopftuch nebeneinander. Man steht nicht direkt in der Kirche, sondern geht
erst außen in Vorräumen entlang, bis es hinten richtig hinein geht. Alles
kanalisiert und abgesperrt, und plötzlich standen wir in der Schlange, die sich
auf den Priester zu bewegte. Ähm, das ist nicht ganz richtig, wir wollten
eigentlich gerne dahinter heimlich und nicht störend vorbeischleichen. Aber das
ging nicht. Der Weg war eine Einbahnstraße, rechts rein, rundherum und links
wieder raus. Nach einigen Fotos sind wir als ahnungslose Touris einfach die
Einbahnstraße zurück und am Eingang wieder raus, an der Kontrolle vorbei, die
nix gesagt haben.
Also: Die Kirche ist schon beeindruckend, die sollte man bei
der Stadtrundfahrt besuchen! Ist vermutlich nicht erlaubt.
Dann gingen wir weiter in Richtung Arbat. Summer in the
city, Gogols Straße hat in der Mitte einen Grünstreifen, wo schöne Bilder
ausgestellt waren, viele Leute mit Kinderwagen unterwegs, eine Obdachlose
badete grade in einem Springbrunnen...
Michail Scholochov |
Die Arbat-Straße, die Fußgängerzone ist, sind wir komplett
durch, hier und da ein bisschen gestöbert, Starbucks war gleich vorne,
Hardrock-Cafe ziemlich hinten, dort gabs Wifi zu einem Kaffee, das nutzen wir.
Ansonsten waren die Klamotten eher Richtung unbezahlbar. Wir hatten ein
HardRock T-Shirt in russischer Schrift schon in Jaroslawl an einem Stand
gefunden, unecht, aber egal.
Bezügl. Einkauf: Axel guckt immer nach Uhren, wollte aber
keine kaufen für 500,-. In einem Uhrengeschäft hat er mal interessierter
geguckt, die Uhr kostete 59 000 Rubel (1470,-€), am Schluss war die Ladenchefin
bei 20 000 angelangt. Da sieht man die Preisspanne und die Möglichkeiten... Sie
wollten sie unbedingt verkaufen, aber Axel wollte keine, auch wenn der Preis
von 20T = 500,- € sehr gut war.
Die letzte Aktion für diesen Tag war noch Metro-fahren. Mit
Arbeitsteilung: Axel als Fotograf, ich als Reiseleiterin.
Wir wollten in der Arbatskaja in die rote Linie einsteigen,
aber das ging nicht. Hab jemand gefragt, der schickte uns nach unten und
erklärte mit Zeichensprache und russisch, dass wir unten irgendwo mit der
Rolltreppe nach oben fahren sollen. Ok, am Schalter Karte geholt und runter.
Interessant ist, dass hier ein und dieselbe Station drei
verschiedene Namen haben kann, weil drei verschiedene Linien kreuzen. Es ist
aber trotzdem ganz übersichtlich. Bloß am Anfang hatten wir einen Marsch dort
unten, bis wir anstatt bei Arbatskaja bei Biblioteka Lenina einstiegen. Hm, na
ja.
Wir stiegen aus in den Stationen Ochotnyi Riad (die auch Teatralnaja und Ploschtschad Revoluzzi heißt), Komsomolskaya, Novoslobodskaya, Belorusskaya (zum Umsteigen), Mayakowskaya, und sind dann mit unserer grünen Linie Nr. 3 zurück. Aus der Bahn heraus konnte man noch einige bestaunen; z.B. die Station Dinamo hatte Sportmotive an den Wänden.
Bemerkenswert waren die Rolltreppen. In der Novoslobodskaja
habe ich mal auf die Uhr geguckt. Wir sind eine Minute 50 Sek. abwärts
gefahren! Beinahe 2 Minuten auf EINER Rolltreppe nach unten. Aufwärts dauerte
es nur 1:30 min, an derselben Stelle.
Auf dem Tagesprogramm war der Rückweg von der Metrostation
beschrieben, um ein paar Ecken, das fanden wir ganz leicht.
Um 18:30 zurück, 19 Uhr war letztes Abendessen, packen und
die letzten 3 Postkarten schreiben, Trinkgeld fertig machen, von 21-23 Uhr zum
Abschiedstrunk in Panoramabar gesessen.
Es gab noch ein fakultatives Angebot „Russische Tanzshow“.
Ist bestimmt klasse, aber Tanzshows mögen wir am liebsten, wenn wir da ein
Fräulein kennen, die sind trotz dörflicher Gegend auch schon ziemlich gut.
Das Schiff brummt laut, wenn es steht, besonders laut ist es
manchmal im Flur. In der Kabine stört es nicht, man ist ja auf einem Schiff.
Die Ausschiffungsinfos sind auch schon längst da...
Die Koffer braucht man erst morgen früh um 8:15 vor die
Kabine zu stellen, sie müssen ja nur von hier bis vors Schiff neben einen Bus
geschleppt werden.
Irgendwie hatte ich vorher schon beschlossen, dass die Route
Moskau – Rostov oder umgekehrt auf die Wunschliste kommt, aber inzwischen ist
das ziemlich sicher. Das machen wir irgendwann, wir müssen hier noch mal her.
Wir sind mit Moskau noch nicht fertig.... (nicht nur wegen Moskau bei Nacht)
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