5.9.12 St. Petersburg


Zuerst mal: hier ist unser Schiff:


Frühstück ist zwischen 6:45 und 8:15 möglich, deshalb um 6:15 wecken mit Vogelgezwitscher. Das ist wirklich eine sehr vorsichtige Weckmethode. Um 8:15 Uhr ist Abfahrt zur Stadtrundfahrt. Die Busse werden sortiert nach nur Stadtrundfahrt oder Rundfahrt mit anschließendem Ausflug zum Peterhof, den wir nicht mitmachen wollten. Gestern Abend um 23 Uhr mussten wir noch schnell anmelden, wenn wir einen Ausflug in St. Pe machen wollen, Axel hat sich das Bernsteinzimmer gewünscht, deshalb haben wir beschlossen, dass wir morgen den nach Puschkin machen. Heute – mal sehen, vielleicht nach der Stadtrundfahrt dableiben, je nach Wetter. Peterhof bleibt übrig für eine zukünftige Kreuzfahrt.
Sehr informative Stadtrundfahrt mit Ludmilla. Es ist ziemlich feucht draußen.
Erster Halt ist am Smolny Kloster. Viel Verkehr, deshalb dauerte es schon 45 Min. bis dorthin. 15 Min Pause. Trocken, aber Wolken, geschätzte 14°.

Weiter ging es entlang von Fontanka und Sommergarten, und ab der Anitschkov Brücke die ganze Newski entlang, dabei war auch ein Stop an der Erlöserkirche, wo es tropft, später rüber auf die andere Insel, drüben bei Regenschauer an der Uni und Akademie der Künste vorbei, 10:30 am Souvenirshop mit Klo und Kaffee 25 min Pause; aber teuer ist der Laden. Eine Seabourn lag vor der ersten Brücke, war aber nicht zu fotografieren.
Stop an den Rostrum Columns, diesmal an der ersten. Und wie bestellt kommt die Sonne raus, nachdem wir immer mal wieder einen Schauer hatten. Wieder 15 min, dabei war es so schön, dass man länger bleiben könnte. Hochzeitspaare überall.

Halb 12 ist letzter Stop an Isaakskathedrale, dort können die aussteigen, die in der Stadt bleiben wollen. Da es um 17:30 Uhr schon wieder Abendessen gibt und die Sonne scheint, bleiben wir da und genießen unsere Freiheit. Und jetzt sind wir auch irgendwie angekommen.



Das Museum in der Kathedrale hat mittwochs zu, was uns gar nicht stört; aber nicht die Aussichtsplattform. Was ist schöner, als ein Blick von oben auf eine Stadt? Und mit Sonne? Eintritt für hoch kostet 150 Rubel. Zwei Runden gedreht mit Foto und Film, schön!
Die Admiralität ist komplett zugehängt, nur die schöne Spitze guckt raus und glänzt wie immer. Auch an der Kathedrale selbst wird fleißig repariert.
Als wir unten waren, sind wir Richtung Fluss und Peter/Katharina-Denkmal, das Pferd und die Schlange. Sonne!
Den Newski Prospekt mussten wir erst noch rechts liegen lassen, weil der große Platz vor der Eremitage auch ganz nah ist. Wir hatten ja Auslauf und genossen diesen sehr.
Immer noch schön! (Und so blieb es auch für den Rest des Tages). Vor uns der große Platz mit der Alexandersäule und dem Winterpalast, hinter uns die Admiralität, nur wenige Busse rechts und sonst wenig Leute um uns herum.
Danach sind wir den Newski Prospekt entlang, den ganzen. Wegen kleinem Hunger und Hoffnung auf wifi sind wir gleich am Anfang mal zum Mägges abgebogen; kleiner Hunger wurde befriedigt, aber Wifi gelang uns nicht. Und es war brechend voll!
Gemütlich gebummelt, Literaturnaja Cafe ausgelassen, aber beim langen gelben Gebäude mal rein geguckt, lauter kleine Geschäfte. Kasaner Kathedrale und viele schöne Gebäude ohne Zeitdruck fotografiert – hinterher haben wir festgestellt, dass wir trotzdem vieles gar nicht wahrgenommen haben. Pause im Schokoladnyi (oder ähnlich)-Cafe, die haben leckere Sachen! Muss auch eine Kette sein, davon gab’s mehrere. Sonne, draußen gesessen, genossen, Leute beguckt.
Weiter gings bis zum Platz Vosstanija, wo der Moskauer Bahnhof ist, ebenfalls ein Lenindenkmal. Nach einigen Minuten umschauen und die Masse wirken lassen sind wir in die Metrostation. Von hier haben wir nur noch 4 Stationen zu fahren, karoeinfach. Am Ticketschalter sitzt jemand, 27 Rubel pro Person, man kriegt eine Münze und wirft sie am Eingang ein. Falls man nicht trifft oder sonstige Probleme hat, steht dort auch Personal herum. „Russische Arbeitshaltung“ – zackzack-Abfertigung.
(Zu diesem Thema: In einem Buchladen habe ich nach Briefmarken gefragt. So unbeteiligt und gleichgültig in Richtung „ist mir doch egal, wieso fragst du mich überhaupt?“ würde man bei uns nicht erleben.)
In der Metro hinter der Schranke: Rolltreppe. Ewig, nie endend. Wahnsinn! War schon damals in Stockholm Arlanda zum Zug beeindruckt, da gibt’s auch so eine.
Und was ist unten? Eine Person mit Hebelgewalt. Da sitzt jemand, der im Notfall die Rolltreppe stoppt. Was für ein langweiliger Job!  Man kann unten drin jederzeit umsteigen und fahren solange man will, für die eine Fahrkarte, einfaches System.
Unsere 4 Stationen dauern ganz schön lange. Einheimische lesen oder haben die Augen zu.
An unserer Station Proletarskaja raus und wohin? Hm. Kein Schiff zu sehen. Einfach nach rechts der Straße folgen, dann kommt man hin.
Um 16:30 waren wir zurück; andere Schiffe beguckt, Fotos gemacht, Pause, duschen, Schläfchen,
Um 17:30 gibt’s schon Essen, das prima ist, viel besser als gestern (es war einfach zu spät), es gibt immer 4 Gänge, nicht zu viel und nicht zu wenig.
Was zu viel war, war ein süßer Kuchen, der von einer Delegation von 6 Leuten gebracht wurde, sie sangen Happy Birthday und eins auf russisch. Kurze Zeit später kamen sie noch mal für die gleiche Zeremonie zwei Tische weiter. Wir schafften natürlich zu sechst nur die Hälfte vom Kuchen. Zeitlich war es etwas knapp, weil unsere Damen einen Termin hatten, aber es reichte grade so.

Dann fahren die meisten Leute auf Ausflug. Wir haben frei und müssen noch zum Supermarkt. Der ist an der linken Ampel gradeaus rüber und nach 20 Metern auf der linken Seite.
Internet in der Mauer beim Schiff soll 120 Rubel für den ganzen Tag kosten, gilt aber nicht von heute bis morgen, sondern jeden Tag extra. Gradeaus von Schiff über die Straße hinter der Grünfläche ist ein Fotogeschäft mit Internetcafe und ganz schnellem Internet, für 1 Rubel pro Minute.

Das Schiff ist ziemlich leer. Wir wollten weder in Schwanensee (war ich schon, war auch ein russisches Nationalballett) noch bei Regen auf den Kanälen rumfahren, inkl. 45 Min. Fahrt hin und zurück. Müde. Ein Bier und ein Wein vorne in der Panoramabar, Lieblingsplatz, wenn’s davor im Freien zu kalt ist.
Jetzt ist endlich mal Zeit, die Infos zu lesen. Das Tagesprogramm ist immer sehr übersichtlich, ein Din-A 4 Zettel. Gewarnt wird vor flinken Taschendieben, die scheinen hier besonders gut zu sein. Habe heute intensiv den Rucksack bewacht und Foto festgehalten, Vorsicht ist besser...
Also: man kann sich auch ohne Russischkenntnisse alleine unter die Leute wagen. Wenn man das nicht tut: Bei Phoenix ist man gut aufgehoben. Die meisten Leute machen sowieso die organisierten Ausflüge, soviel wie geht.

Schiff ist picobello sauber!

Über Nacht: Keine Heizung an und Fenster geschlossen wegen lauter Straße. Geht auch.
Bemerkung zur Heizung: Es gibt drei Stufen warm, heiß und sehr heiß. Wir hatten nur an einem der nächsten Tage an, sonst gar nicht.


Herausgefunden, dass die Schiffe zu der Dimitriy Furmanov-Klasse = Projekt 302 der Werft Boizenburg gehören und 27 davon fertig gebaut wurden. Unsere Ivan Bunin hieß mal Alexej Vatchenko und gehörte zur zweiten Serie; gebaut 1985 (laut Wikipedia).
Länge: 129,1 m
Breite:  16,7 m
Tiefgang: 2,9 m     5414 BRZ
Paxe: 210, ursprünglich waren in der Klasse wohl bis zu 330 möglich;   Besatzung: 70
Orthodox Cruises

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen