14.9.12 Heimreise

Frühstück ist von 7 bis 9:30 Uhr. Um 9 Uhr müssen die Kabinen geräumt sein.
Gemütliches Frühstück im fast leeren Restaurant, die Berliner sind schon auf Ausflug (sie fliegen erst später), die Schweizer sind schon weg. Wir müssen um 8:45 draußen sein. Vorher noch schnell ein paar leere Kabinen fotografiert

Draußen musste jeder unter behördlicher Aufsicht seinen Koffer identifizieren, dann wurde er in den Bus geladen. Wieder eine Staufahrt. Nach 45 Min. fuhren wir am Kreml vorbei. Wieso direkt mitten durch Moskau, geht das nicht auf einem Ring besser? Ist wohl überall verstaut.

Es gibt viele Schilder oder Reklame, worauf auf russisch englische Worte direkt übersetzt stehen, brachte mich manchmal zum Lachen, z.B. onlain, lising, Maiami.


1h45 ging es im Stop and Go durch die Stadt, eine weitere halbe Stunde ländlich, dann waren wir am Domodedowo angekommen, 11 Uhr.

Am Automat Ticket gedruckt, zum Gepäck abgeben, wurden hochgeschickt zur Passkontrolle, die schickten uns weiter zum Business Class Schalter, da durften wir durch, Passkontrolle, Nacktscanner, ein weißer kleiner Hund musste auch durch das Gepäckgerät fahren, langer Gang, 1-2 Stock runter, in die Ecke, wo unser Schalter ist, Kaffee von den letzten Rubeln. Kurz gesagt: Der Flughafen ist auch riesig.

Noch 1,5 Std. warten bis zum Boarding. Das ging minimal chaotisch zu, wir standen in der falschen Schlange für business, dort war niemand und der Typ stand herum und guckte zu, wie sich alles bei seiner Kollegin für economy drängelte. Sie füllten auch nicht intelligent von hinten nach vorne, sondern alles durcheinander.

Airbus Erfurt, Reihe 19 rechts, war fast noch zu dicht am Flügel, ich musste ständig den Kopf drehen...
Beinfreiheit hatte ich nach vorne mehr als 10 cm, das ist viel! Allerdings hatten sie keine Bildschirme, nicht mal über Kopf hier und da.
Gestartet sind wir kurz vor 2, Flugzeit knapp 3 Std.. Dunstglocke über dem Gebiet. Unterwegs waren ein paar Hoppler, sonst sehr ruhig.

Zu essen gab es um 3 Uhr Bolognese oder Vegetarisch; ganz hinten war später nur noch vegetarisch übrig, die hatten keine Auswahl mehr. Nudeln, Fleisch, Bohnen, schmeckte; ein kl. Schälchen Kartoffelsalat, kl. Brötchen mit Butter, Schmierkäsedreieck, Kirschkuchen und 2 Getränke. Und besonders: Metallbesteck mit LH-Prägung. Besatzung waren 3 Männer und 2 Frauen.


Ab 16:25 waren wir im Landeanflug, kurz vor 5 waren wir am Boden, war hier erst 3 Uhr. Obwohl wir an einem „Arm“ parkten, wurden wir in einen Bus gepackt und ewig weit zu einer Passkontrolle gefahren, weil wir aus Russland kamen. Um 4 hatten wir das Auto in Rüsselsheim, um 17:15 waren wir mit Hund zuhause. Alles flüssig.

Parkempfehlung: Simple Park, Silberstr. 1 in Rüsselsheim fast direkt an der A 60. Toll nett, er beobachtet den Flugverkehr, guckt, wann die Kunden landen und fährt nicht erst bei Anruf los, sondern so, dass sie nicht lange warten müssen.

Mitgebracht hatte ich Halsschmerzen. Im Bus zum Flughafen, im Flughafen, im Flugzeug, immer ohne Halstuch, das war ein Fehler. Ich war aber nicht die Einzige, die sich danach kurzzeitig krank melden musste (bei mir war es nur der Montag so richtig).

Im Gehirn war auch am nächsten Tag immer noch der Klang von Russisch präsent. Und in der ersten Nacht schaukelte es im Bett, obwohl wir während der Fahrt nicht so viel Bewegung hatten. Nettes Mitbringsel.

Postkarten: Ich habe ca. 13 Stück verteilt über die Reise geschrieben, Porto auf dem Schiff gekauft und auch dort abgegeben.
Am 2.10. ist die erste aus St. Petersburg angekommen. Nach vier Wochen waren alle da. 

Empfehlenswerte Reise, mit diesem Schiff auch komfortabel, selbst mit 86 noch möglich. Viele Alleinreisende. Es ist alles geregelt und gut durchgeplant.

Dadurch, dass bei uns das halbe Schiff voll Schweizer war, war es trotzdem ein bisschen international, nicht nur deutsch. Wenn man was nicht versteht, kann man viel besser abschalten, als wenn sich nebendran jemand unterhält und man kriegt jedes Wort mit. Deshalb fand ich  die Schweizer gut!

Total: 1829 km gefahren.

13.9.12 Moskau

Heute Nacht hatten wir das Fenster offen, und es war schön leise, weil die Straße weit entfernt ist.

Ein Ganztagesausflug geht schon um 7:45 los, aber für die meisten und uns ist erst um 8:30 Uhr Abfahrt. Frühstück ist ab 6:45 schon möglich.

Wieder geht es im Stau die 16 km in die Stadt für die Stadtrundfahrt. Donnerstags soll besonders viel los sein.


Zuerst halten wir 5 Min. am Weißen Haus, dann am Neujungfrauenkloster mit kurzem Rundgang. Dieses hätte man als fakultativen Ausflug nachmittags besichtigen können, aber irgendwie haben wir jetzt genug Kuppeln gesehen. Das Kloster war für Zarentöchter und adlige junge Damen, wenn sie bis 18 noch nicht verheiratet waren... Es gab nicht genug russische Prinzen. (haben wir dem Fräulein daheim gleich berichtet, hat die’s gut!).

Es stehen viele am Straßenrand und trampen, das scheint hier ganz normal zu sein!

Es ging auf einen Berg zur Lomonossow Uni, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat.

Unten bei der Christ-Erlöser-Kirche folgte ein Halt für ein Panoramafoto zum Kreml, dann fuhren wir zum Roten Platz, wo die Gruppe nach wenigen Erklärungen ins Kaufhaus Gum geschickt wurde.



Mit unserer Führerin Valentina war ich überhaupt nicht einverstanden. Ihre Erklärungen draußen beschränkten sich auf die Aussage: Das haben Sie ja alles gestern Abend schon gehört, da brauche ich nichts zu sagen, sie können mich fragen, wenn nötig. Haha! Die Führerin der Gruppe 4 stand auf dem Hügel und erklärte ausführlich, was man sieht, und auch auf dem Roten Platz erzählte sie 10 Minuten! Ich kam jedes Mal zu spät dazu.

Wir meldeten uns um 11:30 ab und zogen alleine los, zuerst eine Runde auf dem Roten Platz, um die Größe und die Gebäude drumherum zu bestaunen, dann durchs Kaufhaus Gum, wo wir auch was zu Mittag aßen, war ein self-service und nicht teuer. Das Kaufhaus ist sehr schön gemacht. Eine Bank zum Geld-tauschen gab’s in Reihe 3 auch.







Danach sind wir draußen über den Manegenplatz und durch den Alexandrovski Garten Richtung „nach links“, wir wollten zur Fußgängerzone Arbat.
Aber: Moskau ist nicht unbedingt die Stadt für Fußgänger! Wir wollten über eine Straße, das war am Borovitskaya Platz, aber das war nicht möglich. Drum herum und auf der anderen Seite? Nö, ging auch nicht. So landeten wir (macht überhaupt nix, wir haben Zeit!) wieder an der Moskwa, und wenn man schon mal hier ist, möchte ich gerne noch mal zu der tollen Kirche, auch nur ein paar Meter, und auf die Fußgängerbrücke für tolle Fotos. Wahnsinns-Aussicht, Farben, Kirche, Kreml, da muss man hin! Jedenfalls bei so einem Wetter. Die Christ-Erlöser-Kirche ist die Kirche, wo die drei jungen Frauen 40 Sekunden lang gesungen haben...




Wir sind mal über die Brücke auf die andere Seite und wollten zum Peter-Denkmal, das von uns aus gegen die Sonne lag. Dort auf diesem Stück Halbinsel scheint eine Schicki-Micki-Gegend zu sein. Dort war die Dichte der Luxuswagen noch höher, es war wohl eine Kunstausstellung und es gab keine Parkplätze, so dass die Herren (zum Teil die Chauffeure) immer rundherum fuhren und suchten; Damen auf astronomisch hohen Absätzen und nicht mehr natürlich; in einer Vitrine ausgestelltes Abendkleid und ein Smoking, bewacht von einem Menschen; ein Szene-Lokal; es war wie auch in St. Pe.: äußerlich sahen die Gebäude nicht so doll aus, aber innen wird sicher alles wunderbar zurecht gemacht sein.


Bis zum Peter-Denkmal kamen wir nicht, da war eine Baustelle. Also zurück zur Brücke.
Als wir wieder bei der Kirche waren – übrigens die Hauptkirche in Moskau, neu gebaut und geweiht im Jahr 2000, kam der Gedanke: Wieso gucken wir nicht mal hier rein? Wo sie so wichtig und inzwischen auch so berühmt geworden ist. Wie beim Kreml muss man durch eine Sicherheitsschleuse und kriegt von Polizisten oder Soldaten in die Handtasche geguckt, dann kann man rein. Hier scheint jeder mal eben nach der Arbeit rein zu gehen, man sah Leute, die aussahen wie vom tiefsten Land und Modemiezen mit Minirock, jeweils mit Kopftuch nebeneinander. Man steht nicht direkt in der Kirche, sondern geht erst außen in Vorräumen entlang, bis es hinten richtig hinein geht. Alles kanalisiert und abgesperrt, und plötzlich standen wir in der Schlange, die sich auf den Priester zu bewegte. Ähm, das ist nicht ganz richtig, wir wollten eigentlich gerne dahinter heimlich und nicht störend vorbeischleichen. Aber das ging nicht. Der Weg war eine Einbahnstraße, rechts rein, rundherum und links wieder raus. Nach einigen Fotos sind wir als ahnungslose Touris einfach die Einbahnstraße zurück und am Eingang wieder raus, an der Kontrolle vorbei, die nix gesagt haben.
Also: Die Kirche ist schon beeindruckend, die sollte man bei der Stadtrundfahrt besuchen! Ist vermutlich nicht erlaubt.

Dann gingen wir weiter in Richtung Arbat. Summer in the city, Gogols Straße hat in der Mitte einen Grünstreifen, wo schöne Bilder ausgestellt waren, viele Leute mit Kinderwagen unterwegs, eine Obdachlose badete grade in einem Springbrunnen...
Michail Scholochov

Die Arbat-Straße, die Fußgängerzone ist, sind wir komplett durch, hier und da ein bisschen gestöbert, Starbucks war gleich vorne, Hardrock-Cafe ziemlich hinten, dort gabs Wifi zu einem Kaffee, das nutzen wir. Ansonsten waren die Klamotten eher Richtung unbezahlbar. Wir hatten ein HardRock T-Shirt in russischer Schrift schon in Jaroslawl an einem Stand gefunden, unecht, aber egal.


Bezügl. Einkauf: Axel guckt immer nach Uhren, wollte aber keine kaufen für 500,-. In einem Uhrengeschäft hat er mal interessierter geguckt, die Uhr kostete 59 000 Rubel (1470,-€), am Schluss war die Ladenchefin bei 20 000 angelangt. Da sieht man die Preisspanne und die Möglichkeiten... Sie wollten sie unbedingt verkaufen, aber Axel wollte keine, auch wenn der Preis von 20T = 500,- € sehr gut war.

Die letzte Aktion für diesen Tag war noch Metro-fahren. Mit Arbeitsteilung: Axel als Fotograf, ich als Reiseleiterin.
Wir wollten in der Arbatskaja in die rote Linie einsteigen, aber das ging nicht. Hab jemand gefragt, der schickte uns nach unten und erklärte mit Zeichensprache und russisch, dass wir unten irgendwo mit der Rolltreppe nach oben fahren sollen. Ok, am Schalter Karte geholt und runter.

Interessant ist, dass hier ein und dieselbe Station drei verschiedene Namen haben kann, weil drei verschiedene Linien kreuzen. Es ist aber trotzdem ganz übersichtlich. Bloß am Anfang hatten wir einen Marsch dort unten, bis wir anstatt bei Arbatskaja bei Biblioteka Lenina einstiegen. Hm, na ja.



Wir stiegen aus in den Stationen Ochotnyi Riad (die auch Teatralnaja und Ploschtschad Revoluzzi heißt), Komsomolskaya, Novoslobodskaya, Belorusskaya (zum Umsteigen), Mayakowskaya, und sind dann mit unserer grünen Linie Nr. 3 zurück. Aus der Bahn heraus konnte man noch einige bestaunen; z.B. die Station Dinamo hatte Sportmotive an den Wänden.

Bemerkenswert waren die Rolltreppen. In der Novoslobodskaja habe ich mal auf die Uhr geguckt. Wir sind eine Minute 50 Sek. abwärts gefahren! Beinahe 2 Minuten auf EINER Rolltreppe nach unten. Aufwärts dauerte es nur 1:30 min, an derselben Stelle.

Auf dem Tagesprogramm war der Rückweg von der Metrostation beschrieben, um ein paar Ecken, das fanden wir ganz leicht.

Um 18:30 zurück, 19 Uhr war letztes Abendessen, packen und die letzten 3 Postkarten schreiben, Trinkgeld fertig machen, von 21-23 Uhr zum Abschiedstrunk in Panoramabar gesessen.

Es gab noch ein fakultatives Angebot „Russische Tanzshow“. Ist bestimmt klasse, aber Tanzshows mögen wir am liebsten, wenn wir da ein Fräulein kennen, die sind trotz dörflicher Gegend auch schon ziemlich gut.

Das Schiff brummt laut, wenn es steht, besonders laut ist es manchmal im Flur. In der Kabine stört es nicht, man ist ja auf einem Schiff. Die Ausschiffungsinfos sind auch schon längst da...

Die Koffer braucht man erst morgen früh um 8:15 vor die Kabine zu stellen, sie müssen ja nur von hier bis vors Schiff neben einen Bus geschleppt werden.

Irgendwie hatte ich vorher schon beschlossen, dass die Route Moskau – Rostov oder umgekehrt auf die Wunschliste kommt, aber inzwischen ist das ziemlich sicher. Das machen wir irgendwann, wir müssen hier noch mal her. Wir sind mit Moskau noch nicht fertig.... (nicht nur wegen Moskau bei Nacht)

12.9.12 Moskau nachmittags

Wir fahren auf dem Moskau-Kanal, gebaut in den Dreißiger-Jahren. Zwei Schleusen haben wir verschlafen. Beim Aufwachen fühlt es sich so an, als wenn wir aus einer rausfahren. Ich gucke mal hinter Vorhang und erwarte Wald und Wasser... uups, da ist Mauer. Es war erst die Nr. 3. Hoch sind sie jetzt nicht mehr, man sieht das obere Ende, jede hebt uns nur um 8 Meter.
Zweimal hat es etwas gewackelt, wir sind angestoßen, es hat gekracht und hin und her geschaukelt. Ob der Kapitän seinen ersten Kaffee noch nicht hatte?

Als wir oben sind, hört man eine Straße. Nö, dazu muss man nicht aufstehen.
Wir frühstückten bei Schleuse 4, noch alleine bis 8:45 (heute war Ausschlaftag). Um 9 Uhr erreichten wir bei Sonne schon Schleuse 5. Hier dauerte es etwas länger, weil die Ryblev wieder mit uns rein musste, und das musste genau passen.

Draußen gesonnt bis wir in der 6. und letzten Schleuse ankamen. Wir sind schon wieder in der Zivilisation. Rechts ist eine Bahnlinie und Straßenlärm (richtig schade). Der Lärm stört, aber es war trotzdem schön, vorne zu sitzen. Es wird städtischer, man sieht Yachten, große Häuser, ein Ort am anderen, Flugzeuge in Richtung eines Flughafens. Sonne!!


Angebote heute Vormittag: Russland im 20. Jahrhundert, zweiter Teil des Vortrags über Russland heute, ab 1917, und ein Quiz: Kennen Sie Russland?
Bordrechnung: Zwischen den beiden großen Städten kann man die Getränke anschreiben lassen, es muss am Morgen vor der Ankunft in Moskau bezahlt werden. Das tut man am besten mit Euros, dann hat man keine Rechnerei wegen mehr oder noch mehr... Mit Kreditkarte ist es ein Hin- und Her-Rechnen zwischen Euro und Rubel. Zwischen 11 und 12:30 Uhr müssen alle die Bordrechnung bezahlen. Alle Kopien wurden zusammengerechnet und geheftet, und auf dem vordersten stand mit Rotstift der Gesamtbetrag, alles ohne Technik und bewährt. Ab jetzt muss wieder bar bezahlt werden, in Euro oder Rubel.
Um 12:30 Uhr gibt’s Essen, Resteverwertung (trotzdem lecker). Ankunft ist schon um 14:15 Uhr zu den Klängen von Dschingis Khan, Moskau, Moskau, la lala lala lala, hohohoho hej! Viele Schiffe auf einmal.

Der nördliche Flussbahnhof hat ein beeindruckendes Gebäude. Dahinter ist ein Park. Aber wir legen nicht direkt dort an, sondern am weitesten entfernten Anleger. Es gibt insgesamt 16 Anleger. Vorne an der Hauptstraße, Leningradskij Prospekt oder Chaussee, ist eine riesige Baustelle.

Heute Mittag ist Kremlbesichtigung dran, die Abfahrt ist um 14:45 Uhr. Drei Busse fahren, nur unserer nicht. Rechts geht die Lüftung nicht und eine Reiseleiterin fehlt. Es ist heiß, ich will jetzt los.....!

Wir fahren dann doch bald, im normalen Moskauer Stau, ca. 40 Minuten bis zum Kreml. Dort werden wir rausgelassen und dürfen noch 15 Minuten im Park rumlaufen, weil unsere Eintrittskarten für 15:45 ausgestellt sind.


Die Besichtigung war auch wieder zack-zack. Zeit bleibt nicht. Viele Erklärungen. Wir sind auch keine einfache Gruppe, wir haben viele „Fremdgänger“, die sich absondern, um Fotos zu machen. Unser Gehwagen-Opa schafft es ganz prima, mitzuhalten. Und: man darf nicht neben einem Zebrastreifen laufen, dann ertönt sofort eine Trillerpfeife und man wird zur Ordnung gerufen!





Kreml heißt übrigens Festung. Die Mauer ist schon erstaunlich. Früher war das Flussufer noch tiefer, da war die Mauer noch wesentlich höher als heute.  Wir waren in der ältesten Kirche drin, mit tollen Ikonen und Malerei. Es gab einen Thron für den Zaren und einen für seine Frau. Rundgang, wo Frau Merkel von Herrn Putin empfangen wird (in dem gelben großen Gebäude am Fluss), Glocke, Kanone. Nur Präsident Putin hat hier seinen Arbeitsplatz, Russlands Ministerpräsident nicht. Es gibt noch einen Sowjetbau auf dem Gelände, deshalb sind nur die Kirchen Weltkulturerbe, aber nicht der ganze Kreml. Diese Halle ist eine viel benutzte Konzerthalle für 6000 Personen.



Um 17:30 waren wir wieder draußen und danach im Stau unterwegs zurück zum Schiff. „Stalinarchitektur“ – sind die großen Gebäude mit den Verzierungen und z.T. Balkonen. Danach wurde die Bauweise platter und langweiliger.

Moskau hat über 12 Mio Einwohner, 1,5 Mio Pendler. 3,5 Mio. Moskauer Autos. Nummernschilder: 197 ist Moskau, 150 und 190 sind Moskauer Gebiet.

Ausfahrt nach Norden: Stau auf 10-spuriger Straße; die Gegenspur hat auch noch 4-5.
Ich gucke Häuser, Axel guckt Autos. Und stellt schon nach kurzer Zeit unterwegs fest, dass hier Fahrzeuge in Mengen unterwegs sind, die man zuhause nur selten mal sieht. Und von allem die größten. Die bei uns 100 000 Euro kosten, kosten hier das Doppelte, dafür gibt’s die vierfache Menge.

Fahrgemeinschaften sind übrigens total uncool. Russen zeigen gerne, was sie haben, und es ist nicht in, mit der Metro zur Arbeit zu fahren, sondern mit dem Auto, und jeder für sich. Deshalb die Staus. Die Parksituation muss bis vor kurzem ebenfalls unmöglich gewesen sein, aber vor wenigen Monaten haben sie neue Strafen verhängt und man sieht nur noch selten jemand ganz blöd parken.
So, und nach dem Abendessen bemerkten wir unseren Fehler dieser Reise. Wir hatten drüber nachgedacht, ob wir den fakultativen Ausflug mitmachen (für den man sich bis letzten Sonntag Morgen angemeldet haben musste, weil sie die Teilnehmer melden müssen), wollten dann aber wie in St. Pe. alleine was machen und uns in der Gegend umsehen. Das sah jetzt schlecht aus. Von unserem Schiff aus war noch nicht mal ein Durchgang am Wasser entlang zu den anderen Schiffen und zum tollen Gebäude möglich, da war ein Zaun!, es war ein dunkler Park zwischen Wasser und Hauptstraße; es gab drüben nichts, was interessant gewesen wäre, nur lauten Verkehr.

Und außerdem war der Ausflug super, jeder außer uns hat teilgenommen, es war schönes Wetter und sehr beeindruckend. Wurde uns erzählt. Ich musste dann betonen: wir haben das zusammen entschieden, denn darüber könnte man sich echt ärgern. Man sollte auf keine Reiseberichte oder Bewertungen oder Meinungen hören, also: lest besser nicht so was wie das hier....

So gingen wir nach dem Abendessen (war um 19 Uhr) gleich los, bevor es dunkel wurde, vor gelaufen bis zu einem Gebäude, ein Hotel von hinten. Da war eine Treppe, die probierten wir aus, sie führte durch ein Türchen über einen unbefestigten Platz direkt hinten am Hotel herum über einen Matschweg in den Park. Hier waren viele Leute unterwegs, Frauen mit Kindern und Leute, die ihren Hund ausführten. Das sah nicht sehr gefährlich aus. Ein Spielplatz ist dort auch. Trotzdem ist es da stockdunkel, wenn es dunkel ist. Wir gingen zu den Schiffen, zum Gebäude, das auch schon bessere Tage erlebt hat, und nicht viel weiter, denn es dämmerte ordentlich. Zurück sahen wir Jugendliche, die nah am Wasser neben dem Hotel durch eine Tür im Zaun gingen. Wir probierten es dann auch, aber da war nur eine Leuchtdiode und die Tür bewegte sich nicht. Ein Bauarbeiter am Haus machte uns klar, dass da geschlossen wäre. Ja, das sehen wir! Aber wie haben die Jugendlichen das Ding aufgekriegt? Ich glaube, da war jemand, der ihnen geöffnet hat.... Wir durften dann wieder rund um das Hotel herum laufen. Auf dessen Parkplatz war auch eine beeindruckende Menge an „großen“ Fahrzeugen; groß im Sinne von teuer.

Wir fanden den Weg zurück über die Treppe. Dort stand jemand von Bord mit Frau und Kind im Buggy (wir hatten zwei kleine Kinder an Bord, die irgendwie zu jemand von der Besatzung gehörten), die nahmen denselben Weg wie wir hinter dem Hotel.

Im Schiff ist es sehr stickig und laut und wir fühlen uns total überflüssig. Viele fremde Gesichter sieht man. Das Personal aus dem Untergrund? Oder Besuch vom anderen Schiff?

Nebenan liegt die Anton Tschechov, da kann man bis hinten ans Ende, bei uns ist auf Deck 4 und 5 hinten nicht möglich bzw. gesperrt. Sie haben drüben einen überdachten Pool auf Deck 4, und ganz hinten kann man draußen sitzen. Sehr gepflegt, damit würde ich auch gerne fahren.
Noch ein Bier und ein Wein vorne, es sind tatsächlich noch ein paar Japaner da, dann gings in die Kabine. Einen Gästefragebogen gab es auch schon.